Projekt „Yoga und Lyrik“

Projekt „Yoga und Lyrik“

Gedichte von Erich Fried mit den Augen einer Yogini lesen –

Im Frühjahr 2023 kündigte ich einen Kurs mit dem Titel „Yoga und Lyrik“ an. Ich hatte dafür zehn Gedichte von Erich Fried ausgewählt, die ich eingangs lesen und kommentieren wollte. Ich schätze Erich Fried seit meiner Studienzeit als politischen, friedensbewegten und auch spirituellen Menschen. Genaueres könnt ihr auch in diesem Blogbeitrag nachlesen.

Der Kurs bereitete mir dann in der Tat große Freude, weil ich zu den Gedichten mühelos passende yogische Gedanken fand und die Texte auch die stets folgende Yogapraxis inspirierten und veränderten. Und so wagte ich es danach, beim Verlag Klaus Wagenbach anzufragen, ob ich diese zehn Gedichte für eine online-Lesung verwenden dürfe. Die Verlagsmitarbeiterin machte mir ein unerwartet freundliches Angebot, denn Erich Fried öffentlich lesen zu dürfen, ist kein ganz billiges Vergnügen. Einzige Bedingung: Ab 12. Juni 2024 müsste ich damit spätestens online sein.

Im Juni 2023 wollte ich damit zeitgerecht beginnen. Doch dann erkrankte mein Lebensgefährte schwer und verließ mich am 7. Juli. An dieses Projekt war also erstmal nicht mehr zu denken. Später haderte ich mit der Frage, ob das alles noch Sinn mache. Wer sollte sich das anhören? Wozu überhaupt?

Jetzt, nachdem ich das letzte Gedicht eingesprochen habe, sind diese Zweifel längst völlig verflogen. Die Freude an diesem Projekt ist wieder spürbar. Mit Yogaphilosophie diese Art von Lyrik zu interpretieren, ist für mich zutiefst sinnvoll. Ich kann mir Zeit nehmen, um neuen Gedanken langsam auf die Spur zu kommen, um dann gemächlich einen, und wenn auch nur meinen, tieferen Sinn zu erfassen. Es sind Erkenntnisse, die sich mir nur im Prozess des Tieferdenkens erschließen, in der Begegnung mit dem, auf den ersten Blick oft, Widersprüchlichen.

 

Erste Einheit: „Es dämmert“ von Erich Fried
aus „Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 19. Auflage 2021, S. 96


Zweite Einheit: „Gedichte lesen“ von Erich Fried
aus „Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 19. Auflage 2021, S. 88

 

Dritte Einheit: „Kinderreim im Dunkeln“ von Erich Fried
aus „Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 19. Auflage 2021, S. 105

 

Vierte Einheit: „Die Einschränkung“ von Erich Fried
aus „Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 19. Auflage 2021, S. 92

 

Fünfte Einheit: „Abschied“ von Erich Fried
aus „Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 19. Auflage 2021, S. 102

 

Sechste Einheit: „Ertrag“ von Erich Fried
aus „Anfechtungen. Fünfzig Gedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 14.-15. Auflage 1984, S. 48

 

Siebente Einheit: „Gedanken“ von Erich Fried
aus „Das Nahe suchen. Gedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 18.-23. Auflage 1984, S. 44

 

Achte Einheit: „Die Liebe und wir“ von Erich Fried
aus „Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 19. Auflage 2021, S. 19

 

Neunte Einheit: „Realitätsprinzip“ von Erich Fried
aus „Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 19. Auflage 2021, S. 42

 

Zehnte Einheit: „Liebesbeziehungslosigkeit“ von Erich Fried
aus „Das Nahe suchen. Gedichte“
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 18.-23. Auflage 1984, S. 50