Über Liebe und Langsamkeit

Jetzt habe ich gerade einen wunderbar-romantischen, bezaubernden, intelligenten und authentischen Film gesehen – für mich die indische Variante von „Gut gegen Nordwind“, erweitert um die sinnliche Dimension des Riechens und Schmeckens.

LUNCHBOX ist ein indischer Kinofilm aus dem Jahre 2013 und das Langfilmdebüt des Drehbuchautors und Regisseurs Ritesh Batra. Nach dem Motto: Machmal führt der falsche Weg auch zur richtigen Adresse wird hier eine charmante Geschichte über Freundschaft und Liebe, angesiedelt in Mumbay, der hektischen Filmmetropole Indiens, erzählt. Eine Frau bereitet tägliche eine Lunchbox für ihren Mann zu, und lässt ihm diese über die sogenannten Dabbawalas, Essensboten auf Rädern, zukommen. Aufgrund eines Fehlers im Verteilersystem wird ihre Lunchbox aber einem ihr unbekannten Mann zugestellt. Aus dieser Gundkonstellation entspinnt sich dann ein Dialog auf Zettelchen, die in der Lunchbox versteckt werden. Sprache macht Liebe, fällt mir dazu ein – in diesem Fall geht die Liebe auch durch den Magen.

Gezeigt wird ein Indien fernab aller Klischees, seien es nun Ashrams oder die Bollywood-Filmindustrie.

Jetzt habe ich nachträglich auch eine Filmkritik gelesen, die treffend formuliert, warum mir der Film so gut gefallen hat. Und das passt eigentlich auch wieder ganz gut zum Thema Yoga, denn schließlich ist das ja ein Blog auf einer Yogaseite und nicht auf einer Partnerbörse. Hier also das Zitat von D. Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau: „Der einzigartige Rhythmus dieses Films entsteht aus einem Beharren auf der Langsamkeit in der Entwicklung tiefer zwischenmenschlichen Beziehungen.“
http://www.fr-online.de/film/filmkritik–lunchbox–ein-vertauschtes-glueck,1473350,25098486.ht